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rug no longer available Kurdish Sofreh, north west Persia, camel wool?

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full view of kurdish sofreh

Design

This is a sofreh or another type of embellished plainweave, originating probably from the first half of the 20. century. While sofrehs are eating cloths, they are usually squarish to allow for equidistant position of eaters toward the nosh. So whether this piece is a sofreh or may have some other purpose, I am not sure. (Opinions are welcome and will be added to this description.)

On camel ground (may well be actual camel hair, see section on structure below) there are rows of abstract and figurative ornmaments applied through extra weft wrapping - in other words, the piece is not brocated after weaving - instead, ornaments are inserted as colored threads during the weaving. The back side shows the loose thread ends (see picture of the back). Colors used are a subdued madder-red, a lighter shade of red, pale yellow, blueish green, medium indigo blue, dark blue, and white wool. The field design is framed by beautiful borders, the horizontal ones executed in extra weft wrapping, the vertical ones in warp substitution using blue and red, which means that the color not used in the design runs along the back (see image of the back side). It also neccesitates an even use of both colours to avoid uneven warp tension.

Structure

Warp-facing plain weave executed in two stripes then sewn together, with top and bottom borders as well as field patterns done in brocading (extra weft wrapping) done in brocading and side borders executed in warp substitution weave. It is interesting to see how horizontal and vertical bands intersect near the corners.

The light brown wool is very soft, so soft that I first suspected it might be cotton (a burning a few fibres confirmed its animal origin). May be it is natural camel hair - when nomads traveled, they used to collect the wool that falls off camels as they change their fur. The two different shades of camel colour that run from top to bottom are caused by different shades of warp color (since it is the warps that create the outer surface, snaking around the tightly pulled wefts). After preparing a thin stripe of camel (the outer border), then the double amount of red and blue warps for the vertical warp substitution border, then more camel coloured warps, the weaver changed to a slightly lighter (or darker, whichever side she started with) batch of camel coloured wool. The fact that the resulting bands of wool are symmetrical across the vertical axis is evidence that the entire piece was woven as one long stripe, with the extra weft wrapping of the horizontal borders near top and bottom carefully planned to allow for a neat joining once the long band was cut and both parts sewn together to form a vertical seam. The figurative designs at the time of weaving were all oriented the same way (only relevant for the figures and animals that clearly have "top" and "bottom" - which means that now as stripes are linked up, the design of one of them will always appear upside down.

Condition

The condition is excellent, pristine. No stains, no wear, no cuts, holes, no bleeding or discoloration. Makes for an excellent wall-hanging (or, who knows, seat cover, or even as eating cloth?)


German Text


Kurdischer Sofreh (Nordwest-Persien) - Kamelwolle?

Design

Dies ist wohl ein sogenannter Sofreh (eine Tischdecke die auf dem Boden ausgebreitet wird), zusammengesetzt aus zwei Bahnen. Da Sofrehs sonst meistens eher quadratisch sind, mag dieses Gewebe auch eine andere Funktion haben. (Hinweise besser Informierter gebe ich gerne noch auf dieser Seite wieder.) Gewebe wie dieses werden (wurden) meist in schmalen Bahnen auf mobilen Webstöcken, deren Endpfähle einfach in den Boden gerammt wurden, angefertigt. Die Webart entpricht also perfekt einer nomadischen Lebensweise, der Webstuhl besteht nur aus ein paar Stöcken und kann schnell ab und aufgebaut werden.

Auf kamelfarbenem Grund (es könnte gut tatsächlich Kamelwolle sein) finden sich Reihen verschiedener abstrakter und figürlicher Musterungen, letztere stellen Menschen, gehörntes Vieh und Vögel dar. Die Muster sind durch zusätzliche Wickelung farbiger Wolle zwischen den Webschüssen eingefügt (extra weft wrapping), also nicht nachträglich bestickt. Die Rückseite zeigt die losen Enden der Musterfäden. Die Farben der wollenen Musterfäden sehen alle nach Naturfarben aus: eine gedecktes Krapprot in einer helleren und einer dunkleren Variante, ein mittelhelles und ein dunkles Indigoblau, ein hübsches Blaugrün, ein Hellgelb, und Weiss. Das Feld wird eingerahmt von hübschen Bordüren: die horizontalen ebenso wie die Feldornamente durch zusätzliche Schusswicklungen, die vertikalen durch eine Kettmusterung.

Struktur

Interessanterweise bildet die Kette die Aussenseite dieses Gewebes, die Kettfäden winden sich um die straffen Schüsse. Das entstehende Gewebe ist sehr dicht und fest, kein Licht dringt hindurch. Die Muster sowie die horizontalen Bordüren oben und unten entstanden durch Boschierung (zusätzliche Wicklungen von farbigen Schussfäden, deren Enden auf der Rückseite lose heraushängen), also nicht durch nachträgliches Besticken des Stoffes. Die schmaleren vertikalen Bordüren entstanden durch Kettmusterung, also eine Webart, in der das Muster durch den sich jeweils gerade im Vordergrund befindlichen Kettfaden gebildet wird (der andere Faden läuft auf der Rückseite mit). Dies bedingt eine ausgewogene Nutzung beider Farben im Muster, um eine gleichmäßige Spannung der Kette zu erhalten Es ist interessant zu sehen, wie sich die horizontzalen boschierten Bordüren mit der vertikalen Kettmusterung kreuzt.

Die hellbraune Wolle ist so weich, dass ich erst an Baumwolle dachte (der Brandtest an ein paar Fäden bestätigte aber die tierische Herkunft der Faser). Vielleicht handelt es sich um ungefärbtes Kamelhaar, welches weicher als Schafwolle ist. Nomaden sammeln auf ihrer zyklischen Wanderung die von den Kamelen beim Fellwechsel abfallenden Büschel von Wolle ein und nutzen diese. Die zwie verschiedenene Schattierungen von (Kamel-)Wolle die sich von oben nuch unten durchziehen, sind durch verschiedene Schattierungen der kettwolle bedingt (da diese ja an der Oberfläche des Gewebes zu sehen sind). Die Weberin hat also einen schmalen Streifen von kamelfarbenen Kettfäden gespannt, dann eine doppelte Anzahl von Kettfäden in rot und blau für die kettgemusterte Vertikalbordüre, dann einen weiteren Streifen kamelfsarbener Wolle, bis diese Schattierung wohl alle war und d sie die Kettfädenaufspannung mit einer etwas dunkleren Wolle fortsetzte. Dass beide Streifen, aus denen sich das Stück zusammensetzt, achsensymmetrisch sind, zeigt, dass das Stück ursprünglich als ein doppelt so langer Streifen gewoben wurde, der dann in der Mitte auseinandergeschnitten wurde. Ein Streifen wurde dann gedreht und beide Streifen durch eine lange Mittelnaht verbunden. Dies führt auch dazu, dass die Muster auf jeweils einer Seite des Sofrehs auf dem Kopf stehen. Die Position der Horizontalbordüre wurde sorgsam geplant, damit die Bordüren am Ende auch aufeinander stossen (lässt sich in einem der Detail-Fotos schön sehen).

Zustand

Der Zustand ist augezeichnent: keine Abnutzung, keine Flecken, Löcher oder Risse. Eignent sich hervorragend als dekorativer Wandbehang, als Sitzbedeckung (oder gar als Picknickdecke?).

More images / Mehr Bilder

Kurdish sofreh - top half

Kurdish sofreh - bottom half

Kurdish sofreh - top left corner

Kurdish sofreh - bottom left corner

Kurdish sofreh - nested figures

Kurdish sofreh - figurative details and vertical warp substitution border

Kurdish sofreh - vertical and horizontal border meet

Kurdish sofreh - two stripes of weaving joined up in the centre

Kurdish sofreh - centre field view

Kurdish sofreh - view of the back with loose ends of extra weft wrapping

Last update: 18 November 2006 | Impressum—Imprint